Bremen, 16. April 2024. Im Jahr 2023 begutachtete der Medizinische Dienst Bremen über 27.700 Versicherte in Bremen und Bremerhaven zur Einstufung in einen der fünf Pflegegrade. „Jede Woche haben wir zusätzlich 50 Fragebögen nach dem Zufallsprinzip an Versicherte versandt, die im persönlichen Kontakt mit unseren Gutachterinnen und Gutachtern standen“, sagt Jutta Dernedde, Vorstandsvorsitzende des MD Bremen. „42 Prozent der Befragten haben uns geantwortet und dabei lag den allermeisten ihr Ergebnis bereits vor. Das ist nicht nur ein einzigartiger Wert, sondern hilft uns auch in der objektiven Analyse unserer Arbeit.“ Erstellt wurde die Versichertenbefragung durch eine externe wissenschaftliche Stelle.
Die Zahlen
87,6 Prozent der Befragten zeigen sich mit der Begutachtung zufrieden. Zusätzlich sind 7,5 Prozent teilweise zufrieden und 4,9 Prozent unzufrieden. „Damit konnten wir das gute Ergebnis aus dem vorherigen Jahr wiederholen“, sagt Dernedde und fügt hinzu: „Uns geht es um qualitative Rückmeldungen der Versicherten. Wir möchten wissen, wie wir wahrgenommen werden und welche Verbesserungsvorschläge uns erreichen.“ 89,4 Prozent äußern sich zufrieden über das Verhalten der Gutachterinnen und Gutachter und deren Eingehen auf die persönliche Situation. Auch bei Fragen zum Einfühlungsvermögen und zur Kompetenz der Mitarbeitenden beim MD Bremen schneidet der Dienst mit einer durchschnittlichen Zufriedenheit von 87,9 Prozent gut ab. „Wir sehen aber auch, dass unsere Beratung gewünscht ist und sich die Versicherten mehr Zeit für ihre Anliegen wünschen“, so Dernedde. „Diese Wünsche nehmen wir natürlich ernst und schauen, wie wir in unserer Rolle als Begutachtungsdienst die Erwartungen erfüllen können.“ Dazu gäbe es Fort- und Weiterbildungen aufseiten der Gutachterinnen und Gutachter sowie stetig stattfindende Gespräche im Team.
Ein Trend, der sich bereits jetzt im ersten Quartal der Eigenständigkeit des MD Bremen abzeichnet: Die Anzahl an Aufträgen im Bereich der Pflegeversicherung steigt weiter an. „Vermutlich werden wir in ein bis zwei Jahren die Zahl im Vergleich zu 2010 verdoppelt haben. Wir liegen bereits heute bei insgesamt über 33.000 Pflegebegutachtungen. Unser Augenmerk liegt deshalb auch auf der Abarbeitungsquote, die wir so niedrig wie möglich halten wollen.“
Der Hintergrund
Die Befragung der Versicherten zu ihren Erfahrungen mit der Pflegebegutachtung erfolgt regelmäßig: Seit 2014 erhalten zufällig ausgewählte Versicherte, die einen Antrag auf Leistungen der Pflegeversicherung gestellt haben, einen anonymisierten Fragebogen, mit dem sie die Gutachterinnen und Gutachter sowie den Ablauf der Pflegebegutachtung bewerten können. Die Auswertung der Fragebögen erfolgt durch eine externe wissenschaftliche Stelle.